Gegen das Vergessen

(Vorläufige) Zeitplanung Ausstellung „Gegen das Vergessen“ und Veranstaltung mit Zeitzeuge Dr. Boris Zabarko

 

Montag, 28.10.2024

Eröffnung der Ausstellung „Gegen das Vergessen“ mit Dr. Boris Zabarko (Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer)

  • 10 – 11 Uhr Bürgerhaus mit Zeitzeugen Dr. Boris Zabarko und 755 Schülerinnen und Schülern:
  • 11.30 – 12.30 Uhr Eröffnung in der Ausstellung von Luigi Toscano mit Dr. Boris Zabarko und geladenen Gästen  
  • 14.30 Uhr Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Ibbenbüren – Boris Zabarko 
  • 19.00 Uhr – Veranstaltung mit Boris Zabarko in der Kleinen Kirche, Osnabrück

Dienstag, 29.10.24:

  • 11:00-12:00 Uhr Zeitzeugenbericht von Dr. Boris Zabarko in der Christus Kirche mit 400 SchülerInnen
  • 19.30 Uhr – Veranstaltung in St. Ludwig Ibbenbüren mit Dr. Boris Zabarko

Mittwoch, 30.10.2024

  • 9:45-10:45 Zeitzeugenbericht von Dr. Boris Zabarko in der St. Mauritius Kirche mit 500 SchülerInnen
  • 18.00 Uhr Veranstaltung im St. Paulus-Dom, Münster mit Dr. Boris  Zabarko

Donnerstag, 31.10.2024

  • 9:45-10:45 Zeitzeugenbericht von Dr. Boris Zabarko in der St. Mauritius Kirche mit 500 SchülerInnen
  • 18 Uhr Veranstaltung im Kunsthaus Kloster Gravenhorst mit Dr. Boris Zabarko

Dienstag, 12.11.24:

  • 10.15 – 12.55 Uhr Treffen der Schülerinnen und Schüler des Kepler Gymnasiums und der Erna-de-Vries-Gesamtschule sowie geladene Gäste mit Luigi Toscano - Begrüßung und Einführung Dr. Marc Schrameyer

14 Uhr - Eintragung ins Goldene Buch der Stadt 

 

Sowohl die Erna-de-Vries-Gesamtschule wie auch das Kepler-Gymnasium haben Guides ausgebildet, um ihre Schülerinnen und Schüler durch die Ausstellung zu führen. Für die Erna-de-Vries-Gesamtschule engagiert sich André von Gostomski und für das Kepler Gymnasium Johannes Leushacke für diese Ausstellung und sind neben dem Schulseelsorger Christoph Moormann Ansprechpartner für Fragen zu dieser Ausstellung im schulischen Kontext. 

 

Das verantwortliche Organisationsteam - Schulseelsorger Christoph Moormann, Sozialarbeiterin Barbara Kurlemann und Leiterin der Stadtbücherei Dagmar Schnittker - haben inzwischen 8 Frauen und Männer angesprochen, die Führungen für Interessierte außerhalb der Schulen anbieten.

 

Besuchszeiten der Ausstellung:

montags - freitags: 10 - 11 Uhr 16 - 17 Uhr

samstags: 15 - 16 Uhr

sonntags: 11 - 12 Uhr 15 - 16 Uhr

 

Bei Anfragen zu Besuchen der Ausstellung kontaktieren Sie gerne cmoormann@web.de


Gegen das Vergessen

 

Über das Projekt

GEGEN DAS VERGESSEN ist das Erinnerungsprojekt von Luigi Toscano. Seit 2014 trifft und porträtiert der Fotograf und Filmemacher dafür Überlebende der NS-Verfolgung. Mehr als 400 solcher Begegnungen gab es bereits in Deutschland, den USA, Österreich, der Ukraine, Russland, Israel, den Niederlanden, Frankreich und Belarus. Noch werden es mehr, doch die Tage sind bald gezählt: In nicht allzu ferner Zukunft wird es keine lebenden Zeitzeugen mehr geben.

„Wie konnten Menschen anderen Menschen so viel Leid zufügen? Warum hat niemand etwas getan? Wie können wir verhindern, dass so etwas je wieder geschieht?“ Diese Fragen treiben Luigi Toscano und sein Team an. Und sie sind seit Projektbeginn noch dringlicher geworden. Mit GEGEN DAS VERGESSEN gibt der Künstler der Erinnerungskultur ein Gesicht und zeigt: Damals wie heute gibt es viel mehr Gemeinsamkeiten, die uns verbinden, als Unterschiede, die uns trennen. Dafür wurde Luigi Toscano 2021 zum UNESCO Artist for Peace berufen – als erster Fotograf überhaupt. Im Oktober 2021 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

 

Statt hinter verschlossenen Museumstüren präsentiert Luigi Toscano seine überlebensgroßen Porträts von Überlebenden an zentralen Orten, die für alle zugänglich sind – Parks, Plätze oder Häuserfassaden. Auf diese Weise erreichen sie den Betrachter persönlich und emotional, unabhängig von Alter, Herkunft, Sprache oder Bildung. Mehr als eine Million Besucher weltweit konnten GEGEN DAS VERGESSEN so bereits persönlich erleben. Erstmals wurde die Fotoinstallation 2015 in Luigi Toscanos Heimatstadt Mannheim gezeigt. 2016 war sie zum Staatsakt des Gedenkens an die Massaker von Babyn Jar in Kiew eingeladen. Es folgten drei weitere Stationen in der Ukraine und zwei in Berlin. 2018 war GEGEN DAS VERGESSEN zum Internationalen Holocaust-Gedenktag bei den Vereinten Nationen in New York City zu Gast, später in Washington, D.C. und Boston. 2019 reiste das Projekt nach San Francisco. Mit der Eröffnung in Wien und Mainz war die Installation erstmals in drei Städten gleichzeitig zu sehen. Es folgten Stationen in Kansas City und Pittsburgh, bei den Vereinten Nationen in Genf und in Dortmund. Am 27. Januar, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, wurde die Ausstellung am UNSECO-Hauptquartier in Paris gezeigt. Zuletzt war sie im Mai 2021 in Heidelberg zu Gast.

Als multimediales Projekt umfasst GEGEN DAS VERGESSEN neben der Ausstellung selbst zwei weitere wichtige Elemente: Der Dokumentarfilm feierte 2019 Premiere beim Seattle International Film Festival und wurde für den Deutschen Menschenrechts- Filmpreis 2020 nominiert. Die zweite Auflage des Bildbandes ist Anfang 2020 erschienen. Die aktuelle Ausstellung mit einer Auswahl an Porträts ist Teil des Bildungs- und Dialogprojekts von GEGEN DAS VERGESSEN. Ziel ist es, eine aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Themen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung anzuregen – immer mit dem Blick auf die Gegenwart und Zukunft. Das Programm soll vor allem auch Impulse geben, sich für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft einzusetzen.

Ein ganz besonderer Dank gebührt den Überlebenden, die sich für GEGEN DAS VERGESSEN porträtieren ließen. Ohne sie wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Ihre Stärke ist unvergleichlich, ihr Vertrauen die größte Ehre und Anerkennung.

 

Biografie Luigi Toscano

Der Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano ist ein Autodidakt mit bewegter Vita. Als Dachdecker, Türsteher und Fensterputzer erlebte der Sohn italienischer Gastarbeiter seine Umwelt aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Dass sich daraus eine künstlerische Laufbahn entwickelt, ist ungewöhnlich. Luigi Toscanos Arbeiten stellen Menschen in den Mittelpunkt und erzählen die

Geschichten hinter dem Sichtbaren. Seine Kunst spricht eine Sprache, die jeder verstehen kann. Diese nutzt er auch, um sich klar zu positionieren und gesellschaftspolitische Zeichen zu setzen. Mehr und mehr erobert er dafür den öffentlichen Raum. Häuserfassaden, Plätze oder Parks: Statt hinter abgeschirmten Museumstüren werden seine Bilder an frei zugänglichen Orten präsentiert.

Erstmals kam dieses Konzept 2014 zum Einsatz: Mit Heimat_Asyl brachte Luigi Toscano die überlebensgroßen Porträts und die Geschichten von Asylbewerbern an einen zentralen Platz seiner Heimatstadt Mannheim – und damit ins Bewusstsein Tausender Menschen. Im Jahr 2014 rief er dann GEGEN DAS VERGESSEN ins Leben.

2021 wurde Luigi Toscano zum UNESCO Artist for Peace berufen – als erster Fotograf überhaupt. Im Oktober 2021 wurde im der Bundesverdienstorden von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier verliehen.

 

Weiterführende Links

Dokumentarfilm

„Lest we forget / Gegen das Vergessen“ 2018. Ca 85min.: https://www.youtube.com/watch?v=jOxmRv2Qe-g

 

Filmbeiträge

Zusammenschnitt über die Geschehnisse in Wien 2019. Ca. 21min.: https://www.youtube.com/watch?v=OuVtSB2TvpA

„Kunst als Weg der Erinnerung“ ARD, 2019. Ca. 30min.: https://www.youtube.com/watch?v=OuVtSB2TvpA

 

App im Appstore

https://apps.apple.com/de/app/lest-we-forget/id1029897405